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Der Taxifahrer, der uns abholen soll, findet uns rasch in der Menge der Neuankömmlinge. Wir sind das einzige ausländische Touristenpaar, das die Fähre verlässt. Das griechische Pfingstfest steht vor der Tür, und so hatte ich vorsichtshalber doch noch eine Unterkunft vorgebucht, und das war gut so, denn es sollte auf Skyros voll werden. Die Wirtin vom Perigiali in Magaziá hat uns das Taxi organisiert, der Fahrer hat noch ein paar Pappkartons aus der Fähre gefischt, auf unsere Koffer per Spanngummi geschnallt und ab geht die Fahrt. Bei Skyros ist das ganz klar: die Insel gefällt mir auf Anhieb. Schon bei der dreistündigen Busfahrt durch Euböa hatte ich Zweifel, ob ich die richtige Route für unsere Reise ausgesucht habe, nicht eine Haltestation lachte mich auf dieser Strecke an, auszusteigen.
Die knapp 10 Kilometer nach Magaziá sind für mich fast zu schnell durchrauscht und die Chefin erwartet uns bei hereinbrechender Dunkelheit in ihrer Pension. In einem schönen Garten gelegen finden wir ein ansprechendes Apartment – Ruhe pur. Doch was ist das?
Doch, doch! 16 neue Apartments soll die Anlage bekommen, in der nächsten Saison muss alles fertig sein. „Aber keine Sorge, Ihr seid unsere Gäste, solange wir Gäste haben, werden die Arbeiten gestoppt!“ über die gesamten Feiertage soll die Arbeit auf der Baustelle ruhen.
Ein kilometerlanger Sandstrand, der bis zum Kap Pouriá reicht,
Supermarkt – mit Brotverkauf -, Minimarkt für Getränke finden wir an der Hauptstraße nach Mólos, Keramik- und Künstlerateliers liegen versteckt in den Gassen. Wir machen es uns erst einmal in der Taverne Stefanos beim Wirt Costas mit einem Frappé gemütlich. Ja, hier lässt es sich aushalten, und diese Taverne werden wir sicher noch oft besuchen, bei diesem herrlichen Blick, direkt am Meer gelegen.
Ein Spaziergang den Strand entlang führt uns über Molos und dessen kleinen Hafen dann zum Kávos Pouriá. Der Wind wird heftiger, und die zur Taverne umgebaute Windmühle am Kap hat geschlossen, der Wind greift unter das Bambusdach der Terrasse, wirbelt es in die Höhe, der Wirt wird seine Freude haben, wenn er wiederkommt.
Da sind die drei Kapellen in der Gegend schon windsicherer gebaut.
Die äußere Form der Kirche ist schon bemerkenswert, offenbar war das gesamte Gelände früher ein Steinbruch, der Baumaterial für den Häuserbau hervorbrachte. Das weiche Gestein wurde als Quader aus dem Gelände gesägt oder gehauen, vielleicht ließ man den Felsen mit der Kirche aus Dank stehen. Auch in der näheren Umgebung fallen die quaderartigen Gesteinsformationen auf.
Der Rückweg führt uns durch die die Besiedelung von Molos, auch hier vorbei an noch üppigem Grün. Ein Schilderwald am Wegesrand lässt uns erahnen, was hier im Hochsommer los sein wird, doch Anfang Juni ist alles noch sehr ruhig.
Am Abend sind wir im Stefanos fast die einzigen Gäste.
Morgen wollen wir zu Fuß hinauf nach Skyros-Stadt.
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