| Epano Koufonisi - Die Ferien des Kyrie Hulot 2016 „Allô ça va bien...“ tönt es von unten als ich die Balkontür öffne. Der Gruß gilt nicht mir, es ist der Nachbar unter uns, der schon früh morgens telefoniert, dauerhaft – oder heißt es andauernd? Jedenfalls fühle ich mich wie im Film seit wir auf Epano Koufonisi im Daskalio gelandet sind.
Die Balkone liegen dicht an dicht, Backe an Backe sozusagen. Aber dafür ist die Aussicht toll, Monsieur Prassinos fährt mit seinem Badeboot vor unserer Nase vorbei zu den Stränden. Und wir haben volle Sicht auf den Anleger, der zur Zeit leider sehr lautstark ausgebaggert wird. Auch Finikas scheut keine Mühen, die Gäste zu sich ins Resort zu karren, die Taverne ist gut besucht, der Strand vor der Tür belebt. Und das Meer strahlt so türkisblau wie immer, als hätte jemand im Filmkopierwerk an der Farbe geschraubt. Wir probieren die echt französichen Ochtopodia im Kavos, und sehen von unserem Balkon aus, wie Monsieur Prassinos seine Gäste zurück schippert, die es gewohnt zu sein scheinen, täglich hin und her, wie auf dem Weg zur Arbeit. Im Neo Remedso essen wir gut und günstig einen kleinen Fisch, und zum Glück kommt uns die unverkennbare Lache der netten Bedienung weder italienisch noch französisch vor, sondern eher international. Und wir wissen, es ist wie im Film. In den Ferien ist man hier nie einsam. Der Pori Strand ist heute unser Ziel, wir gehen die Küste entlang, vielleicht ist dort noch ein ruhiges Eckchen zu finden, der Weg ist wie gewohnt sehr schön, nur eine an einem Weidezaun hängende rote Schwimmweste irritiert ein wenig. Ist die Realität jetzt auch schon auf Koufonisi angekommen? Welches Schicksal wird sich dahinter verbergen? Mulmiges Gefühl. Egal. Wir gehen weiter, lassen uns die Ferien nicht vermiesen, sehen die Kitesurfer schon voll in Aktion. Und wen finden wir direkt neben uns am gut besuchten Pori Beach? An diesem Abend ist der Dorfstrand dann doch leerer, die Athener scheinen abgereist, die einheimischen und sonstigen Touristen sind wieder unter sich, normales Leben kehrt zurück. Wir lassen es uns in der Café-Ouzerie von Maria gut gehen. Hier ist es noch griechisch wie es sein soll, die Gäste genießen das kühle Bier, während der Opa sich um die Souvlaki auf dem Grill kümmert. Auf der Insel kehrt der griechische Alltag wieder ein, an den Stränden werden die soeben erworbenen Poolnudeln ausprobiert und in den Gassen wird um die Melonen gefeilscht. Endlich wieder typisch griechische Motive! Unseren letzten Abend auf Koufonisi genießen wir im Gastronautis bei Risotto und etwas trockenem Hühnchenfilet. Und düsen am nächsten Morgen mit dem Highspeed 4 weiter Richtung Amorgos. Adieu Monsieur Hulot. Ab nach Langada... |
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