PAROS - ATHEN - JUNI 2025

Natürlich ist es kitschig, durch die Altstadt von Parikia zu schlurfen, die vielen Andenkenläden zu ignorieren, sich einzubeamen in alte Zeiten, wo alles noch so ursprünglich war, und in der Marketstreet noch richtige Läden wie der Schuhmacher und der Friseur ein intaktes Dorfleben vorgaukelten. Gut, einen Schuhmacher gibt es immer noch, und zwar einen sehr guten!  

Als Zwischenstation für unseren Rückflug ab Athen haben wir einen Tag Paros gewählt, in erster Linie um nochmal unser geliebtes Hibiscus-Restaurant (since 1952) an der Paralia aufzusuchen, und dem Team dort, Alexandros und Achilleas, einen Besuch abzustatten. 
Doch die Enttäuschung ist groß, das Restaurant gibt es nicht mehr, jetzt finden wir dort die ALL DAY CAFE BAR TWENTIES, was immer der Name mal bedeuten mag.
Schade, ein Stück Nostalgie weniger.

So verpflegen wir uns im nahe gelegenen GREGO, aber es ist halt kein Vergleich.
Dennoch ist die Abendatmosphäre an der Paralia von Paros immer noch einen Besuch wert. Und Paros gehört zu den Kykladen mit Zuwachszahlen, was die Touristen angeht. 
Denn die zeigen auf den Kykladen 2025 ein gemischtes Bild. Insgesamt wird zwar für ganz Griechenland und viele Inselgruppen eine Rekordsaison mit erneut steigenden Besucherzahlen erwartet, speziell auf den Kykladen sind die Entwicklungen aber differenzierter:

Auf Paros und Naxos und anderen Kykladeninseln wie Milos wurde der Tourismus in den letzten Jahren immer stärker, allerdings äußern Einheimische inzwischen Bedenken wegen Überfüllung, steigenden Preisen und Belastungsgrenzen der Infrastruktur. Für dieses Jahr werden sogar erstmals sinkende Touristenzahlen auf Mykonos und Santorin diskutiert, während kleinere und weniger bekannte Inseln weiterhin wachsen.
Besonders deutsche Urlauber tragen weiterhin stark zum Boom Griechenlands bei; 2024 kamen 14,9 % mehr deutsche Gäste als im Vorjahr. Die Griechenlandzeitung schreibt:
„Unter dem Strich beobachten Experten eine wachsende Abhängigkeit der griechischen Wirtschaft vom Tourismus. So beträgt der Anteil der Tourismusdienstleistungen am gesamten Dienstleistungssektor fast zwei Drittel (60,1 %). Der Anteil des Tourismus wiederum wird auf rund 40 % des BIP veranschlagt. Man muss kein Volkswirt sein, um zu erkennen, dass die Ferienindustrie gewisse Risiken für die Wirtschaft birgt. Zu sensiblen Faktoren zählen etwa die Auswirkungen des Klimawandels, Kriege oder mögliche Flüchtlingsströme.“
Aber was hilft das Jammern, wenn wir selbst Teil des Problems sind? Wir müssen es akzeptieren oder zu Hause bleiben. 
Die Inselauswahl wird allerdings jedes Jahr diffiziler.

Mit diesen Eindrücken reihen wir uns in die endlose Schlange der Wartenden ein, um die Fähre nach Piräus zu entern, und nur nebenbei bemerken wir, dass in diesem Jahr die BlueStar Paros schon durch die wesentlich größere BlueStar 1 ersetzt wurde.


Wir jedenfalls freuen uns auf einen schönen Abschiedsabend in der Plaka von Athen, bevor es dann am nächsten Tag mit Smartwings zurück nach Köln geht. 

RICHIS KYKLADENFIEBER