MYKONOS - TO TÉLOS, JUNI 2016

Mykonos ist nun die letzte Insel unserer Reise, von wo wir am nächsten Morgen direkt nach Köln fliegen werden.  Schon lange im Voraus hatte ich diesen Flug bei Germanwings günstig gebucht, auch um die sonst übliche letzte und gar nicht preiswerte Übernachtung in Athen einsparen zu können. Vor zwei Jahren hatten wir noch auf Mykonos ein sehr schönes Zimmer im Hotel Ibiscus für 50 Euro bekommen, aber aus irgendwelchen Gründen war das Ibiscus bis kurz vor der Reise nicht mehr buchbar. Es wurde offenbar renoviert, und eröffnete dann vor Saisonbeginn als Ibiscus Boutique Hotel, dessen Zimmerpreis plötzlich bei 180 Euro pro Nacht lag. Das war uns zu teuer, und so suchte ich ein Hotel in Stadtnähe, das auch einen Transfer vom Hafen, und am nächsten Morgen zum Flughafen anbot. Für 90 Euro die Nacht wurde ich fündig, sogar mit Pool, muss aber dazu sagen, dass ich für das sehr einfache Zimmer dieser Kategorie früher höchstens 35 Euro bezahlt hätte, aber „früher“ ist ja inzwischen ein verbotenes Wort, auf Mykonos insbesondere, wo die Preise in diesem Jahr praktisch explodiert sind. So rief ich noch von Paros aus in unserem neu gebuchten Hotel an, um einen Transfer vom Hafen zum Hotel sicher zu stellen.“Welches Boot?“ „HighSpeed 7.“ „Wieviel Personen?“ „Zwei.“ „Aus Deutschland?“ „Ja.“ „Wieviele Nächte?“ „Nur eine, und am nächsten Morgen bitte ich um einen Transfer zum Flughafen.“ „Gut, geht klar, wir kommen zum neuen Hafen.“ Meinen Namen hatte sich der Mann von der Rezeption leider nicht notiert, er wollte ihn auch gar nicht wissen. Zwei Deutsche vom Hafen abholen. Das reicht.

Pech nur, dass außer uns bei der äußerst trubeligen Ankunft auf Mykonos noch ein weiteres deutsches Paar unsere HighSpeed 7 vor uns verlassen hat, zwei Kölner, die wohl seit Jahren Stammgäste in dem Hotel sind und wie gewohnt in den für den Transfer bereitstehenden Hotelkleinbus gestiegen sind. Der Fahrer jedenfalls sah seine Aufgabe als erfüllt an und brauste ab. Als wir auf dem Abholer Parkplatz ankommen, ist weit und breit kein Wagen unseres Hotels zu sehen, die Schlange der auf Taxis wartenden Ankömmlinge ist quasi kilometerlang. Ich frage die Fahrer anderer Hotels nach unserem Bus. „Ja, der war eben noch hier, der ist aber schon weggefahren.“ Ein rascher Anruf im Hotel ergibt: „2 Personen abholen? Deutsche? Der Fahrer ist unterwegs.“ Nach gut einer Stunde des Wartens rufe ich wieder an. „2 Personen? Deutsche? Moment. Der Fahrer kommt nochmal. Es war so viel zu tun…“ Währenddessen hat sich die Taxischlange nicht verändert, keine Chance. Wir warten und warten, bis plötzlich der Hotelbus doch noch auftaucht, und der sehr nette Fahrer von seinem Missgeschick erzählt. Vorsorglich mache ich aber gleich einen verbindlichen Termin für den Transfer morgen früh zum Flughafen aus, auf dem wir dann auch die beiden anderen Kölner treffen, wir lachen uns über die kleine Episode kaputt. Dennoch, ich kann nur sagen, der neue Hafen von Mykonos ist für längere Wartezeiten nicht gerade gut geeignet, die Sonnenbrillendichte im Rumpf der Fähre ist deutlich größer als auf den Fähren der übrigen Kykladen, und auf ein spontan gerufenen Taxi würde ich nicht weiter hoffen.

Das Zimmer ist, wie gesagt, sehr basic, und so machen wir uns auf zu einem kleinen Rundgang durch Mykonos-Stadt. Tagsüber ist natürlich nicht sehr viel los, die Kinder haben schulfrei, die Kleinsten lernen schon einmal den Schulhof kennen,  wir schauen ob in diesem Sommer vielleicht unser Lieblingslokal Antoninis geöffnet hat, aber leider gibt es das nicht mehr. Statt dessen residiert hier nun ein Lokal namens „mama´s cuisine“. Schade.

Ein kurzer Gang zum Alten Hafen lässt doch einige wehmütige Erinnerungen wach werden, hier fühlten wir uns immer „WELCOME TO MYKONOS“. In den nahe gelegenen Lokalen aber gibt es immer noch fangfrischen Fisch, sieht sehr gut aus, übersteigt aber wahrscheinlich doch unser Budget. 

Und so beschließen wir den Abend an der Paralia im Kadena, wo die Atmosphäre und die Küche gut ist, was aber auch viele Italiener ebenso sehen. Es ist ja schon der 2. Juli 2016, dann schauen wir eben gemeinsam das Viertelfinale der Fußballeuropameisterschaft.

Nun, so begeistert bin ich von Mykonos dann nicht mehr, es ist alles viel zu trubelig und zu teuer. Na ja, die Zeiten ändern sich.


RICHIS KYKLADENFIEBER